Vereinsmeisterschaften, Adler Cup und Länderkampf

Der Judo-Club tanzt auf allen Partys erfolgreich

 

Das Feld der Judoka, die am 19. November in der Hermann-Burte-Halle die diesjährigen Vereinsmeistertitel auskämpften, war mit 27 Startern überschaubar. Zum einen fehlten Jennifer Piper, die bei einem Länderkampf für Baden kämpfte, und Jana Scharfenstein, die beim Ader-Cup in Frankfurt startete, zum anderen hatten sich mehrere Judoka krankheitsbedingt oder wegen familiärer Verpflichtungen abgemeldet. Deshalb kamen recht heterogene Gruppen mit teilweise erheblichen Gewichts-, Alters- und Erfahrungsunterschieden zustande, was für die Judoka aber kein Problem darstellte. Alle traten mit Engagement auf die Matte und versuchten, ihr Bestes zu geben. Bestes Beispiel für diese positive Einstellung war Levin Vogt, der seinen esten Wettkampf überhaupt bestritt und es gleich mit sehr erfahrenen Gegnerinnen zu tun hatte. Er schlug sich hervorragend, auch wenn sich dies in der Endplatzierung nicht niederschlug. Mit Jens Jakob hatten wir einen hoch lizenzierten Kampfrichter als Mattenleiter, ihm zur Seite standen  Wolfgang Rösch und Marc Hunzinger. Es ging zwar richtig zur Sache, bleib aber stets fair und freundschaftlich.  Während die Anfänger – elf an der Zahl - ohne Druck unter sich kämpften und teilweise beachtliche technische Fertigkeiten zeigten, war bei den Graduierten deutlich zu sehen, dass da bereits erfahrene und auch erfolgreiche Wettkämpferinnen und Wettkämpfer am Werke waren. So erlebten die Zuschauer spannende Duelle, die in dieser Form bei offiziellen Wettkämpfen nicht zustande kommen würden. So trafen in der Gruppe drei der Baden-Württembergische Meister der U13, Linus Hollnagel und die südbadische Meisterin sowie badische Vizemeisterin Annabel Sigmund aufeinander, die sich ein hochklassiges Gefecht lieferten, das am Ende Linus Hollnagel mit einem Armhebel für sich entschied. Auch die Kämpfe der älteren Jungs boten Judo auf hohem Niveau und forderten die Kampfrechter, die es nicht immer leicht hatten, die rasanten Aktionen zu bewerten. Am Ende setzte sich hier Viktor Guschin durch. Stark auch die Auftritte von Lena Riegert, die sich gegen Anka Koller durchsetzte, die zeigte, dass sie nach einer Trainingspause wieder  zur alten Form zurückfindet. Erstaunlich souverän kämpfte David Awender, der als Gelbgurt eine bemerkenswerte technische Flexibilität zeigte. Er kam nicht nur mit Fußfegern, sondern auch mit Eindrehern und Haltegriffen zum Erfolg. Als Lohn gab es am Ende nicht nur die Goldmedaille in seiner Gruppe, sondern auch den Technikerpreis. Für einen entspannten, fast meditativen Akzent sorgte die Tai Chi Gruppe von Ines Maria Brüntrup, die mit einer Vorführung traditioneller Bewegungsmuster den zweiten Teil nach der Pause einleitete. In dieser Gruppe mit dabei war unser Vorsitzender Hubert Gerspacher, der als Gesamtleiter und Moderator die Vereinsmeisterschaft bestens im Griff hatte. Freiwillige in der Küche, hinter der Theke sowie an den Wettkampftischen sorgten dafür, dass alles reibungslos und harmonisch ablief. Leider blieb der Tag für die Sanitäter vom Roten Kreuz nicht ohne Arbeit, weil sich Isabella Frank verletzte und ins Krankenhaus musste. Zum Glück bestätigte sich der anfangs befürchtete Schlüsselbeinbruch nicht.  Für Isabella alles Gute!

Anfänger (alle erhielten eine Medaille): Ronja Bruskowski, Marlene Ruchay, Vincenzo Caruso, Julian Dick, Ayleen Beckmann, Julian Fister, Leandro Caruso, Felix Thal, Emilian Rusch, Bastian Ernst, Simon Schleider; Gruppe I: 1. Viktor Guschin, 2. Florian Sigmund, 3. Sebastian Kromer; Gruppe II: 1.Lena Riegert, 2. Anka Koller, 3. Ellen Gerspacher und Levin Vogt; Gruppe III: 1. Linus Hollnagel, 2. Annabel Sigmund, 3. Emma Gadesmann und Eric Piper, 5. Isabella Frank; Gruppe IV: 1. David Awender, 2. Jakob Jung, 3. Luca Becker und Alexander Guschin. Technikerpreis: Davin Awender. 

 

Parallel dazu fand in Frankfurt der Adler Cup statt, bei dem Jana an den Start ging. Mit rund 1600 Teilnehmern wurde an zwei Tagen gekämpft. Jana trat in der Gewichtsklasse +78 kg in den Altersklassen U17 und U18 an. Sie kämpfte souverän, musste sich am Ende in den beiden Klassen nach intensiven Fights nur ihrer Kontrahentin Maya Dampf von der Judoschule Roman Baur aus Leonberg geschlagen geben. Janas Fazit: "Nächstes Jahr hole ich mir den 1. Platz!" Darauf freuen wir uns schon.

 

Vom Länderkampf am 18. und 19. November in Backnang haben Jennifer Piper und ihre Mutter Irene folgenden Bbericht übermittelt: „Die Nominierung für diesen Länderkampf kam sehr überraschend – erst eine  Woche vor der Veranstaltung!.  Vier Landesverbände sollten in Backnang gegeneinander antreten: Baden, Bayern, Hessen und Württemberg. Da die Bayern aber kurzfristig abgesagt haben, hatten wir noch zwei  Gegner. Damit die Kämpferinnen auch genügend Praxis sammeln können, waren ein Hin- und ein Rückkampf geplant. Die Trainerin Anke, die Landestrainer Rok Kosir vertrat, coachte uns. Zunächst ging es gegen  Hessen, die wir mit 6:1 besiegten. In diesem Kampf ging Michelle Schönberg  in der Klasse bis 52 auf die Matte. Für die Mädchen aus Hessen war dann auch Württemberg nicht zu schlagen, 2:5 ging die Begegnung für die Hessinnen verloren. Spannend war unser Gefecht gegen Württemberg, in dem Jennifer es mit Valeria Saric zu tun hatte. Dieser Kampf ging für Jennifer, die starke Aktionen zeigte, verloren, da sie sich aus einem Haltegriff trotz massiver Versuche nicht mehr befreien konnte. Auch insgesamt zog Baden mit 3:4 den Kürzeren. Im Rückkampf drehten wir den Spieß dann um und holten uns gegen die Mädchen aus Württemberg einen 4:3 Sieg. Leider kam der Rückkampf gegen Hessen nicht mehr zustande, weil zu viele der hessischen Mädchen verletzt waren. Deshalb wurde der unser badischer Sieg gegen Württemberg nur als Freundschaftsbegegnung gewertet, so dass wir Rang zwei holten. Bei einer vollständigen Rückrunde  hätte sich Baden den Sieg noch sichern können. Geärgert haben sich die badischen Kämpferinnen aber nicht. Sie haben sich mit Ankes Hilfe als geschlossenes Team präsentiert. „Es war schön, mal nicht gegeneinander, sondern gemeinsam als Team zu kämpfen“, meinte Jennifer. Nach dem Abendessen stand dann noch ein gemeinsames Randori mit Turneinheit auf dem Programm. Danach machten sich die Teilnehmerinnen fertig für das Übernachten in der Halle  - die Mädchen hatten sich aber noch viel zu erzählen, so dass erst spät Ruhe einkehrte. Nach dem Frühstück am Sonntag machte Jennifer die Randorieinheit nicht mehr mit, denn wir wollten so schnell wie möglich in die heimische Halle nach Efringen-Kirchen, um von den Vereinsmeisterschaften noch etwas mitzubekommen, wo der Rest der Familie Judofamilie Piper im Einsatz war.“